Es ist Teil des täglichen Lebens geworden – die Nutzung von allen sozialen Kanälen. Insbesondere wir “Handarbeitsverrückten” sind doch ständig auf der Suche nach neuen Inspirationen. Aber mal ehrlich – haben wir nicht alle schon so lange Todo-Listen, dass sie bis zum Ende unseres hoffentlich langen Lebens reichen? Wieso verbringen wir trotzdem Stunden mit Instagram, Pinterest & Co?
Aber auch die sozialen Netzwerke sind “Schuld”, dass ich mir immer mal wieder solche Gedanken mache. Vor kurzem bin ich über das “Slow Business Experiment” (dt: entschleunigtes Geschäftsexperiment) gestolpert. Hanna Lisa Haferkamp hat es ins Leben gerufen. Sie schreibt auf ihrem Blog von den täglichen Herausforderungen einer Geschäftsfrau, vom Druck, ständig online und erreichbar zu sein. Besonders bei einer selbstständigen Tätigkeit haben viele Menschen das Bedürfnis, viel für das eigene Geschäft tun zu wollen. Man möchte jedem Kunden gerecht werden, immer antworten und möglichst viele Menschen erreichen.
Im privaten Leben ist es nicht anders. Wer freut sich nicht über jeden neuen Abonnenten? Dabei ist es nicht nur die Pflege der Kanäle, die Zeit frisst. Natürlich, Blogposts schreiben, Newsletter vorbereiten, zusätzlich Instagram, Pinterest und Facebook-Beiträge, vielleicht auch noch einen Podcast – ihr wisst wovon ich rede, der Tag hat einfach nicht genug Stunden 😉
Das funktioniert alles gut, solange es euch dabei gut geht. Nicht mehr gut geht es euch, wenn ihr keinen Spaß mehr bei der Sache habt. So schreibt auch Hanna, dass sie sich einfach nur noch gestresst fühlte. Ständig das Gefühl zu haben, man habe nicht genug für das eigene Geschäft getan, zermürbt irgendwann und kostet nur noch Kraft. Bei Instagram hat sie einige Posts darüber veröffentlicht und gemerkt, dass sie mit dem Gefühl nicht allein ist. Darum begibt sie sich jetzt auf die Suche nach einem “entschleunigten Leben”, um es dann auch ins Geschäftsleben zu übertragen.
Oberstes Ziel soll dabei sein, den Spaß am eigenen Tun nicht zu verlieren, sei es Geschäft, Hobby oder etwas anderes.
Nun gibt es nicht die eine wahre Formel, die man finden muss, um glücklich und zufrieden zu sein. Vielmehr sind es wahrscheinlich viele kleine Schritte. Daher unternimmt Hanna Experimente, immer einen Monat lang, um die mögliche Veränderung in ihrem Leben zu sehen.
Diese Experimente sind aktuell geplant:
- September: Max. 30 min on Instagram per day
- October: Only 3 to dos per day
- November: Thinking time: 3 x 1 hour without inputs per week
Klingt erst einmal simpel, aber ich glaube das ist es nicht 😀
Zu jedem Experiment gibt es detaillierte Blogposts, in denen sie noch mehr erklärt. Zu dem Septemberexperiment findet ihr den Post hier. Ich finde die Idee wirklich klasse, um sich selbst und das eigene Verhalten besser kennenzulernen.
Und auch ohne ein eigenes Geschäft zu haben, regen die Ideen zum Nachdenken an. Denn mal ehrlich: Wie oft habt ihr euch schon geärgert, weil ihr zu wenig Zeit zum Stricken habt? Und was habt ihr stattdessen getan, vielleicht nach neuen Mustern gesucht? 😉
Hi,
ja so ist es. Ich bin schon geschafft, wenn ich meine tägliche To-Do-Liste sehe. Einen Hauptjob und einen zweiten Hauptjob unter einen Hut zu bekommen ist echt anstrengend. Der eine ernährt mich, der andere tut mir gut. Was also lassen?
Wenn ich das alles zurückfahre, dann läuft es nicht mehr. Instagram, Facebook ist meine Werbung. Und ich habe jemanden, der für mich arbeitet. Auch so eine Verpflichtung.
Am schlimmsten finde ich das Gefühl in der Falle zu sitzen.
Hi Kathrin,
ich kann mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen, wie du das alles unter einen Hut bekommst. Bei mir läuft auf Instagram “nur” mein Hobby, da kann man natürlich eher kürzer treten.
Auf jeden Fall ist der Marketingaspekt ein großes Thema für kleine Unternehmen. Vielleicht hilft es, dir noch etwas Unterstützung dafür zu holen? Ich z.B. mache gern *Werbung* für unseren lokalen Wolleladen, einfach damit er lange erhalten bleibt.
Mit deinem Online-Shop nicht ganz so einfach, aber evtl. durch Kooperationen?
Ich habe wirklich Respekt vor jedem, der sein Hobby zum Beruf macht und dabei nicht den Mut verliert.
LG,
Jana
Hi Jana,
also die Ideen finde ich sehr gut. Ich komme zur Zeit auch gefühlt zu nichts, was u.a. auch daran liegt, dass ich gerne noch ein paar Ufos mehr starten würde, weil alles Spaß macht, aber ich versuche, mich am Riemen zu reißen und jetzt erst mal ein paar Dinge fertigzustellen. Dazu frisst einen der Alltag gelegentlich auch fast auf. Ich vermisse derzeit meine tägliche Häkelzeit. Man sollte in der Tat darauf achten, wo man sich etwas entschleunigen kann. Bloß: nur noch 30 min täglich auf Instagram, das schaffe ich derzeit nicht 😉
LG Ute
Hallo Ute,
das mit den Ufos geht mir auch so 😀 Nachdem ich in letzter Zeit einiges fertig bekommen habe, schlage ich aktuell jede Woche etwas Neues an … Aber ich versuche nun trotzdem einmal, weniger Zeit bei Instagram zu verbringen. Immerhin mehr Häkel- und Strickzeit 😉
LG
Jana